Förderverein Pfalz-Veldenz e.V.

Wir erinnern an das Kulturerbe der Pfalzgrafen von Veldenz


Historie der Veldenztage

Beginn 2005 in Veldenz an der Mosel, 2006 in La Petite Pierre, 2007 in Lauterecken, 2008 in Phalsbourg, 2009 in Meisenheim, 2010 auf dem Remigiusberg, 2012 in Brauneberg, 2014 in La Petite Pierre, 2015 in Meisenheim, 2018 in Lauterecken.

2020 bis 2022 fanden aufgrund der Corona-Pandemie keine Veldenztage statt. Den nächsten Veldenztag geben wir rechtzeitig bekannt.


10. Veldenztag
am 26. August 2018 in Lauterecken

Am Sonntag, dem 26. August 2018 wurde der nunmehr 10. Veldenztag im Rahmen weiterer Festivitäten rund um das Veldenzschloss in Lauterecken gefeiert. Weitere Infos und Rückblick hier.

Bericht aus der RHEINPFALZ vom 06.07.2015:

Hochadel, Hunnen, Hofnarren

Meisenheim: Allerlei Sehenswertes beim gestrigen Festumzug - Ritterschlag beim Veldenztag ein Höhepunkt.

VON SABRINA SCHREINER

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten zu 700 Jahre Stadtgeschichte mit Veldenztag und Heimbacher Brunnenfest war der gestrige historische Festumzug mit mehr als 50 Gruppen und 1000 Teilnehmern durch die Altstadt Meisenheims. Die Sonne brannte erbarmungslos auf die Umzugsteilnehmer, während der Groß­teil der Besucher schattige Plätze fand, um dem bunten Treiben zuzu­schauen. Vom Hochadel bis zu den Hunnen gab es Figuren aus verschie­denen Jahrhunderten zu bewun­dern. Auch Hofnarren fehlten nicht.

Aufstellung bezogen die Teilnehmer in der Präses-Held-Straße, um ent­lang der Lindenallee übers Obertor in die spätmittelalterliche Altstadt zu ziehen. Der rund zwei Kilometer lan­ge Weg war besonders an schattigen Plätzchen von Zuschauern aus Nah und Fern gesäumt. Gruppen aus den umliegenden Landkreisen, aber auch aus Mainz, Zweibrücken oder Bad Homburg waren ebenso mit von der Partie wie Teilnehmer aus den Resi­denzen der ehemaligen Grafschaften Pfalz-Veldenz.

 >Vielfältiger Festzug: 1000 Teilnehmer verteilen sich auf mehr als 50 Gruppen.<

Neben zahlreich vertretenen Meisenheimer Vereinen und Institutio­nen sowie Nachbargemeinden waren auch die Nummerschildträger der Regio plus und des Paul-Schneider-Gymnasiums aktiv. Alle mittelalterli­chen Epochen und Stände präsentier­ten die rund 1000 Teilnehmer in über 50 Gruppen. Für die Augen, aber auch für die Ohren wurde einiges geboten. Ungezählte Königinnen, Prinzessin­nen. Grafen. Damen und Herren in Gewändern. Ritter, Landsknechte, Mägde, Bauern und allerlei Volk von früher galt es zu bestaunen.

Neben den Weinmajestäten von Mosel und Nahe waren auch die Brun­nenkönigin Sabrina I. mit ihrer Prin­zessin Julia, die Zweibrücker Rosenkönigin Katrin l. sowie Kuseline Julia Reiser von der Partie. Während zahlreiche Kirchen, Burgen und Türme der Region aufwendig nachgebildet worden waren und Wappen präsen­tiert wurden, ging es an anderer Stelle weniger friedlich zu. Die Hunnen, in Felle gekleidet, mit Pfeil und Bogen oder Axt ausgestattet, hatten auch ei­nen Rammbock dabei, den sie sich einzusetzen nicht scheuten. Die zahl­reichen Ritter zeigten ebenfalls die Zähne, und selbst ein „Haus der Freu­de" fand sich in dem mittelalterlichen Lindwurm. Fehlen durften auch nicht die typischen Landwirte und Hand­werker, die den Weg „vom Acker in die Scheune" zeigten, oder auch Küchenmägde und Bedienstete. Musi­ker aus Zweibrücken, Rehborn, Lauschied. Bad Sobernheim, Mainz, Alsenz und Odernheim sorgten für die akustische Kulisse.

 >Freiwillige Feuerwehr spritzt unter Jubelrufen Wasser auf das Umzugs-Publikum.<

Die Hofnarren des Carnevalvereins Meisenheim mit „Helau"-Rufen und Narrenkappen sorgten für Lacher. während die Freiwillige Feuerwehr Meisenheim Jubelrufe erntete, weil sie das Publikum anspritzte und so zumindest vorübergehend Erleichte­rung verschaffte. Pfiffige Meisenheimer saßen mit Sonnenschirmen und teils auch Gartenschläuchen ausge­stattet an der Strecke, um dem mittel­alterlichen Treiben auf der Straße zu folgen. Kritisiert wurde, dass zu we­nig Kamellen ausgegeben wurden und Pferde bei der Hitze Kutschen ziehen mussten. Positiv hingegen wurde von den meisten bewertet, dass es kaum Pausen und Lücken gab und die Teilnehmer trotz der Tempe­raturen stilecht in Gewänder ge­schlüpft waren. (sbs)

Die Veldenztage 

von Dr. Stefan Spitzer

Das Konzept der Veldenztage beruht darauf, jährlich eine gemeinsame Veranstaltung an verschiedenen Residenzen der ehemaligen Grafschaft durchzuführen, bei der auch in besonderem Maße die Bevölkerung mit eingebunden wird. Damit soll es gelingen, möglichst vielen Menschen die gemeinsame Geschichte und gemeinsame Traditionen erlebbar und erfahrbar zu machen. Was lag da näher, als den Pfalz-Veldenzern einen eigenen Tag zu widmen, nämlich den Veldenztag.

Die Einsetzung eines solchen besonderen Tags ist aus zweierlei Gründen für unseren Verein bedeutsam. Einerseits sehen wir es als unsere Aufgabe im Sinne unserer Vereinsziele unter der Überschrift „Erhalt des kulturellen Erbes der Grafschaft PfalzVeldenz“ unseren Aktivitäten einen angemessenen Rahmen zu geben. Andererseits fühlen wir uns auch eingebettet in die Idee eines zusammenwachsenden Europa, denn wir vereinen unter unserem Dach Kommunen sowohl aus Frankreich wie auch aus Deutschland. Somit möchten sich die Veldenztage bewusst in diese Tradition eines zusammenwachsenden Europa auf Basis freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Staaten, vor allem aber auch zwischen den Menschen einbinden. Dies mag einer der Gründe gewesen sein, weshalb das Land Rheinland-Pfalz unsere Veranstaltungen im Rahmen der Europawochen auch finanziell gefördert hat. Der Landesvertretung Rheinland-Pfalz gebührt für diese Unterstützung ein ganz herzliches Dankeschön.

Und ein Drittes kommt hinzu. Jumelagen zwischen Pfalz-Veldenzer Kommunen bestanden schon seit längerer Zeit. Phalsbourg und Lauterecken sowie La Petite Pierre und Veldenz sind auf diese Weise freundschaftlich miteinander verbunden. Unser  Verein bildet sozusagen ein Dach über diesen Partnerschaften und möchte die Gelegenheit geben, noch weitere Kommunen mit einzubinden. Bisher haben wir noch nicht alle 226 heutige Gemeinden der ehemaligen Grafschaft Veldenz bzw. 81 Gemeinden des Fürstentums Pfalz-Veldenz erreicht. Dass dies gelingt, sollte zukünftig unser Ziel sein. Die Idee, den Veldenztag einzuführen, wurde im Rahmen eines Bürgermeistertreffens am 03. 04. 2004 in Veldenz geboren und durch die Mitgliederversammlung unseres Vereins im gleichen Jahr bestätigt. Somit waren die Weichen gestellt. Bisher konnten sieben Veldenztage erfolgreich durchgeführt werden. Die cronologische Reihenfolge der bisher stattgefundenen Veranstaltungen sieht wie folgt aus:

2005 Veldenz, 2006 La Petite Pierre, 2007 Lauterecken, 2008 Phalsbourg, 2009 Meisenheim, 2010 Haschbach am Remigiusberg, 2012 Brauneberg.

Mittlerweile sind wir von einem jährlichen Rhythmus abgekommen und wollen in der Regel alle zwei Jahre den Veldenztag begehen. Für 2014 hat bereits La Petite Pierre den Zuschlag erhalten und Meisenheim möchte gerne ein Stadtjubiläum mit der Ausrichtung des Veldenztags 2015 verbinden.

DasProgramm und die Gestaltung der einzelnen Veldenztage waren geprägt durch die Mitwirkung und Unterstützung unserer Freunde, durch Beiträge verschiedenster Art, die auch die regionale Vielfalt  der ehemaligen Grafschaft in einem zusammenwachsenden Europa widerspiegelten. Auftritte von Musikorchestern und Chören, Bilderausstellungen, Marktgeschehen mit historischem Handwerk, regionaltypischen Produkten und Informationsständen, die Teilnahme von historischen Gruppen, das Ritterlager der Veldenzritter mit Graf Georg I. an der Spitze und weitere touristische Aktivitäten ließen den Veldenztag immer zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Teilnehmer werden.

Darüber hinaus sollte besonders erwähnt werden, dass im Rahmen des Veldenztags in Lauterecken die Teileinweihung des Lauterecker Schlosses gefeiert werden konnte und unsere Veranstaltung 2010 auf dem Remigiusberg auch den 400. Todestag derPrinzessin Anna Maria von Schweden angemessen würdigte.

Mehr als Worte können sicherlich einige in Fotos festgehalte Impressionen verdeutlichen, welche besondere Anziehungskraft unsere Veldenztage besitzen und warum man diese Aktivität des Förderverein Pfalz-Veldenz mittlerweile als eine Erfolgsgeschichte bezeichnen kann.

Der 8. Veldenztag fand 2014 in La Petite Pierre statt.

 

 

Fotos aus La Petite Pierre: